Früher Morgen am Flughafen in Frankfurt am Main. Mohammed S. schiebt einen vollbepackten Trolley durch die fast leere Abflughalle und spricht mit Ivica Marosevic vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Nicht immer begleitet der Rückkehrberater die freiwilligen Rückkehrerinnen und -rückkehrer persönlich bis hierher, aber in Zeiten von Corona steht er Mohammed S. bis zum Abflug zur Seite. Der Gambier wirkt zufrieden. Etwas unruhig wird er erst, als beim Check-in klar wird, dass die Koffer, die er nach Jahren fern von der Heimat gepackt hat, zu schwer sind. Gemeinsam mit Marosevic sucht er einen Ausweg. Etwas Gepäck muss nachgeschickt werden.
Zielgerichtet an einer Lösung arbeiten – so haben Mohammed S. und sein Rückkehrberater es immer gemeinsam gemacht, seit sie im Februar 2020 zum ersten Mal über den Wunsch des 44-Jährigen sprachen, nach Gambia zurückzukehren. Mohammed S. lebte zu dem Zeitpunkt im Ankunftszentrum Baden-Württemberg in Heidelberg. Ende 2015 war er nach Europa gekommen und zunächst einige Jahre in Italien geblieben, ehe er nach Deutschland reiste. Sein Wunsch, nach Gambia zurückzukehren, wurde im Laufe der Zeit immer größer. Er vermisste seine Frau und die vier Kinder. Sie leben in seinem Heimatort Sare Hamadi in der Upper-River-Region ganz im Osten des kleinen afrikanischen Landes.