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Ein Comic, der berührt und informiert

Das CSAEM hat den Comic „Clandestino“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein Comic, der berührt und informiert

Das Deutsch-Senegalesische Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (CSAEM) hat einen Comic über die Risiken irregulärer Migration und auch der Perspektiven in Senegal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Deutsch-Senegalesische Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (CSAEM) hat einen Comic entwickelt, mit dem es über die Risiken irregulärer Migration informiert und Perspektiven in Senegal aufzeigt. Im März wurde der Comic der Öffentlichkeit präsentiert. Er trägt den Titel „Clandestino“ und entstand in Zusammenarbeit mit der senegalesischen Agentur Créatif Pencil. Der Illustrator des Comics ist Amidou Badji. Ziel ist es, eine breitere und vor allem jüngere Zielgruppe zu erreichen.

„Nicht alle Menschen in Senegal können gut lesen. Diese Personen haben daher wenig Zugang zu Informationen über irreguläre Migration und deren Risiken. Der Comic macht das Thema mit Illustrationen verständlich“, erklärt Abdourahmane Idaly Kamara, Direktor des CSAEM. Aber es gehe auch darum, Menschen, die nach Senegal zurückkehren möchten, einen Weg und Perspektive aufzuzeigen.

Amidou Badji ist der Illustrator des Comics.

Die Geschichte: Zwei Freunde wollen auswandern und kehren zurück

Der Comic handelt von Modou und Samba, zwei senegalesischen Freunden, die auf einem Boot nach Europa auswandern. Nach einer gefährlichen und langen Überfahrt kommen sie endlich in Europa an. Die Freunde hatten auf ein besseres Leben in Europa gehofft, doch die Realität ist anders. Sie sind enttäuscht und beschließen, freiwillig nach Senegal zurückzukehren, um dort ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Bei ihrer Rückkehr werden sie von einem Reintegrations-Scout der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt. In Senegal erhalten sie Unterstützung sowie psychologische Hilfe vom CSAEM und dessen Partnern. So gründen sie ihr eigenes Unternehmen: einen Gemüse- und Obsthof. 

Möglichkeiten im Heimatland

„Clandestino“ ist ein italienisches Wort und bezeichnet irregulär Reisende ohne Papiere. Der Comic trägt diesen Namen, um an die irregulären Migranten und Migrantinnen zu erinnern, die auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer ums Leben kamen. 

Einer, der die Risiken irregulärer Migration aus Erfahrung kennt, ist Moustapha Diouf. Er nahm am Launch-Event des Comics teil. Er ist Fischer und Präsident der Association of Young Repatriated Migrants (AJRAP) von Thiaroye. Im Jahr 2006 erreichte er an Bord eines Fischerboots die Kanarischen Inseln. Doch noch im gleichen Jahr wurde er nach Senegal zurückgeschickt. In Senegal gründete er AJRAP, um sich gemeinsam mit anderen Fischern gegen die irreguläre Migration zu engagieren. „Wäre ich auf See umgekommen, hätte sich niemand um meine Kinder gekümmert, die jetzt 14 und 16 sind“, sagt Moustapha. Er rät der jüngeren Generation, die Schule nicht abzubrechen, denn Bildung könne helfen, bessere Wege zu finden als eine irreguläre Migration.


Das CSAEM unterstützt Menschen dabei, in Senegal eine Perspektive finden. Auch darum geht es in dem Comic. „Wir wollen zeigen, welche Unterstützung das Zentrum anbietet. Berater und Beraterinnen können sowohl Zurückgekehrte als auch Menschen aus der lokalen Bevölkerung informieren und bei einer Neuorientierung begleiten“, sagt Amidou Badji, der Illustrator des Comics. 

Die jüngere Generation informieren

Bei der Präsentation des Comics saßen unter anderem 30 Schülerinnen und Schüler im Publikum. Einer von ihnen: Olivier, er besucht eine weiterführende Schule in einem Vorort von Dakar. Olivier versteht den Comic als frühe Warnung vor irregulärer Migration. Er findet es wichtig, sich darüber zu informieren und die Informationen an Freundinnen und Freunde weiterzugeben. „Ich war sehr berührt von den Geschichten der zwei Freunde. Der Comic hat deutlich die Risiken aufgezeigt, die es mit sich bringt, irregulär nach Europa auszuwandern“, sagt Olivier.

Stand: 04/2022

Wäre ich auf See umgekommen, hätte sich niemand um meine Kinder gekümmert, die jetzt 14 und 16 sind.
– Moustapha Diouf

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