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Start-up in Senegal: Müll nachhaltig entsorgen und mein Land ein bisschen besser machen

Modou hat es geschafft: Mit Unterstützung des CSAEM hat er sein eigenes Abfallunternehmen gegründet.

Start-up in Senegal: Müll nachhaltig entsorgen und mein Land ein bisschen besser machen

Ich heiße Modou und bin Experte für Abfallrecycling und erneuerbare Energien. Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und habe eine Tochter. Ich möchte die Abfallwirtschaft in meinem Herkunftsland Senegal verbessern und so mein Land unterstützen. 2017 bin ich mit guten Konzepten aus Deutschland nach Senegal zurückgekommen. Ich habe einen Master-Abschluss im Ingenieurwesen für erneuerbare Energien. Außerdem habe ich meine Diplomarbeit über das Abfallmanagement in Senegal geschrieben. Das sind gute Voraussetzungen für mein Vorhaben.

Durch meinen Master-Abschluss an der Polytechnischen Schule (EPT) in meiner Heimatstadt Thiès kam ich Ende 2016 nach Deutschland. Dort arbeitete ich mit Unterstützung der Organisation Greening Africa Together an Konzepten und Ideen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die Organisation hilft jungen Menschen in Afrika dabei, nachhaltige Perspektiven für den Kontinent zu entwickeln.

Mit seinem Start-up möchte Modou nicht nur andere bei Nachhaltigkeit unterstützen, sondern auch selbst nachhaltig handeln.

In Deutschland stellte ich fest, dass dort auch private Unternehmen für die Abfallwirtschaft zuständig sind. Mein Aufenthalt in Deutschland hat mich daher in dem Vorhaben bestärkt, ein eigenes Unternehmen in der Abfallwirtschaft zu gründen. Die Erfahrungen, die ich in Deutschland gesammelt habe, wollte ich bei meinem Vorhaben in Senegal einbringen.

Ich möchte meine Erfahrungen nutzen

Schon vor meinem Aufenthalt in Deutschland war ich 2016 Teil der Young African Leaders Initiative (YALI). In dieser Zeit hatte ich die Idee, ein Abfallunternehmen zu gründen. Ich wollte damit die Abfallentsorgung in Senegal modernisieren. Durch YALI lernte ich kaufmännische Grundlagen und wie man ein Unternehmen gründet und führt.

2018 gewann ich außerdem einen Preis des Programms „Perspektive Heimat“. Ich gewann den Preis für einen Projektvorschlag, bei dem Energie aus recycelten Stoffen produziert werden soll. Das hat mich ermutigt, im Jahr 2018 mein Unternehmen SEN SERVICES PLUS OR-DUR zu gründen. Unterstützung bei der Definition meines Projekts sowie technische Beratung bekam ich vom Deutsch-Senegalesischen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (CSAEM). Dieses verwies mich weiter an das französische Amt für Einwanderung und Integration (OFII), von dem ich Startkapital erhielt und 12 Monate lang bei der Umsetzung meiner Idee begleitet wurde. Heute arbeiten 28 Jugendliche, darunter 17 Mädchen, für meine Firma in Thiès.

Modou möchte mit seinem Start-up dazu beitragen, dass es in Senegal weniger Verschmutzung durch Mülldeponien gibt.

Die grünen Säulen meines Start-ups

Umweltschutz war mir schon immer wichtig. Senegals Regierung hat ein Null-Abfall-Programm aufgesetzt. Ich nehme daran teil und entwickle Systeme, mit denen man Müll nachhaltiger managen kann. Mein Start-up bietet Dienstleistungen in vier grünen Bereichen: Green Clean, Green Technology, Green Consulting und Green Communication. Wir erfassen Recycling- und Verwertungsdienste, Müllsammelstellen und Müllsammler und -sammlerinnen in zahlreichen Städten im ganzen Land. Wir bieten Lösungen für die Behandlung und Verwertung von Abfällen. Wir beraten unsere Kundinnen und Kunden zum nachhaltigen Abfallmanagement, erstellen Projektstudien, planen, unterstützen bei der Umsetzung und geben Schulungen zum nachhaltigen Abfallmanagement. Außerdem zeigen wir privaten und öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen, wie sie besser über Umwelthemen kommunizieren können.

Mein Unternehmen ist auf einem guten Weg. Ich bin überzeugt, dass ich dazu beitragen kann, die Abfallwirtschaft meines Landes nachhaltiger zu machen.

Ich plane weitere Innovation

Mit meinem Start-up will ich das Umweltbewusstsein in Senegal stärken. Ich möchte dazu beitragen, dass es weniger Verschmutzung durch Mülldeponien gibt. Ich möchte den Menschen und der Verwaltung vor Ort zeigen, wie man richtig mit Abfällen umgeht. Das würde ihre Lebensqualität verbessern. Und wir möchten den Menschen Arbeit und umweltfreundliche Dienstleistungen bieten, vor allem jungen Menschen und Frauen.

Es kommt in Senegal immer wieder zu Stromausfällen. Deshalb unterstützt das CSAEM mein Unternehmen dabei, ein 30-Kilowatt-Mini-Solarkraftwerk zu bauen. Dabei werde ich auch von Experten der Initiative Green People’s Energy for Africa beraten. Sie wurde vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen.


Mein Start-up soll aber nicht nur andere dabei unterstützen, nachhaltig zu handeln. Wir wollen auch selbst möglichst nachhaltig sein. Deshalb planen wir, eine Solar-Wasserpumpe anzuschaffen. Mit dem Solarkraftwerk und der Wasserpumpe möchte ich mein Unternehmen unabhängiger mit Energie und Wasser versorgen.

Stand: 01/2022

Die hier beschriebenen Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung werden angeboten im Rahmen von „Perspektive Heimat“.

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Mit meinem Start-up will ich das Umweltbewusstsein in Senegal stärken. Ich möchte dazu beitragen, dass es weniger Verschmutzung durch Mülldeponien gibt.
Modou

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