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Junge Unternehmerinnen und Unternehmer gewinnen neue Kunden

Olalekan freut sich, auf dem Markt seine Kundinnen und Kunden persönlich zu treffen.

Junge Unternehmerinnen und Unternehmer gewinnen neue Kunden

Seife, Parfüm, Textilien, Schuhe, Lebensmittel – diese und andere Produkte gab es im Dezember auf zwei Märkten in Lagos und Abuja zu kaufen. Wer die Menschen hinter den Marktständen nach ihrer Geschichte fragte, erfuhr, dass sie alle von der Unterstützung des Deutsch-Nigerianischen Zentrums für Jobs, Migration und Reintegration (NGC) profitiert hatten. Das Zentrum organisiert Märkte wie diese für ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer seiner Maßnahmen zur Berufsausbildung und Unternehmensgründung.

Adewale bietet auf dem Markt ihre Kosmetik-Boxen zum Verkauf an.

Gelegenheit zum persönlichen Kundenkontakt

Eine der ehemaligen Teilnehmerinnen ist Adewale. Sie ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn viele Menschen, die während der Feiertage gut aussehen wollen, besuchen an diesem Tag ihren Marktstand in Lagos. Dort bietet sie ihre Kosmetik-Boxen zum Verkauf an. Sie hatte zuvor einen Kosmetik-Kurs des NGC belegt. „Ich bin sehr froh über die Unterstützung, die ich bekommen habe“, sagt sie. „Durch das Training habe ich mein Talent als Make-up-Künstlerin entdeckt.“

An anderer Stelle bietet Olalekan an seinem Stand Freizeit-Sandalen und Schuhe fürs Büro an. Normalerweise verkauft er sie vor allem online. Der Markt sei aber eine gute Gelegenheit, seine Kunden und Kundinnen persönlich zu treffen, freut sich Olalekan. Vor seiner Schulung zum Schuhmacher beim NGC warb er Kundinnen und Kunden für eine Bank an. Olalekan sagt, sein Schuhgeschäft hatte Erfolg, weil er vom NGC zusätzlich zu der Schulung auch Werkzeuge wie Näh- und Feilmaschinen bekam. Das NGC fördert die Ausbildung junger Nigerianerinnen und Nigerianer und stellt oft auch das entsprechende Handwerkszeug für die Unternehmensgründung bereit. „Wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, die Schuhmacherei zu erlernen, würde ich wahrscheinlich immer noch in den Straßen von Lagos auf der Suche nach Kundschaft für die Bank umherziehen“, sagt Olalekan.

Vom Barkeeper zum Schuhmacher – das ist der Weg von Success.

Auf dem Markt einen guten Umsatz machen

Wie Olalekan ist auch Success im Schuhgeschäft tätig. Auch der ehemalige Barkeeper ist an diesem Tag auf dem Markt mit einem Stand vertreten. Er verlor seinen Job in der Covid-19-Pandemie, nahm aber erfolgreich an einer Schulung zum Schuhmacher teil. Die Schulung habe ihn zu einem Experten gemacht, sagt er stolz: „Es gibt keine Art von Schuhen, die ich nicht herstellen kann.“ Für Success ist es bereits der dritte vom NGC organisierte Markt, an dem er teilnimmt. Er habe jedes Mal viel Umsatz gemacht, erzählt er.

Er ist nicht der Einzige, der auf dem Markt viel verkauft. Auch Benjamin hat alle Hände voll zu tun. Er bietet Schawarma an, ein arabisches Fleischgericht, das in Nigeria sehr beliebt ist. Benjamin zeigt sich beeindruckt von seinem Umsatz auf dem Markt und den vielen Bestellungen. „Wir machen hier ein Schawarma nach dem anderen“, sagt er. „Irgendwann haben die Bestellungen sogar begonnen, sich zu stapeln.“ Benjamin wurde vom NGC bei der Gründung seines Schawarma-Imbisses beraten und unterstützt, den er im Westen von Lagos betreibt.

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Die Märkte bieten nachhaltige Unterstützung

Veranstaltungen wie die Märkte in Lagos und Abuja zeigen: Das NGC unterstützt die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer auch nach ihrer Unternehmensgründung. „Die Märkte tragen dazu bei, die geschäftliche Situation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verbessern“, sagt Sandra Vermuijten, Leiterin des NGC. Denn so könnten diese ihre Arbeit einem breiteren Publikum präsentieren und gute Umsätze erzielen.

Dass die Qualität der Waren und Dienstleistungen stimme, zeige die hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern. „Es handelt sich um hervorragende Produkte, die viel über die Marke Made in Nigeria aussagen“, so Vermuijten. Über die Schuhe von Olalekan und Success etwa sagt sie: „Diese Schuhe sind bequem und gut verarbeitet. Die Waren sind wegen ihrer guten Qualität sehr gefragt.“ Das wiederum sage auch etwas über die NGC-Programme aus. Zu denen erklärt sie weiter: „Neben den technischen Fähigkeiten vermitteln wir auch betriebswirtschaftliche und unternehmerische Inhalte in unseren Kursen, weil man beide Fähigkeiten braucht.“

An Benjamins Schawarma-Stand stapelten sich die Bestellungen.

Mehr als nur eine Chance für guten Umsatz

Die Teilnehmenden freuen sich schon auf den nächsten Markt: „Es geht hier nicht nur darum, Schuhe zu verkaufen, sondern auch darum, Geschäftskontakte zu knüpfen. Wenn man die Schuhe hier nicht verkauft, kann man sie später verkaufen, weil man die richtigen Kontakte geknüpft hat“, erklärt Success. Benjamin etwa nutzte den Markt auch, um Flugblätter für seinen Schawarma-Imbiss zu verteilen. Vermuijten ist sich sicher, dass es in Zukunft öfter solche speziellen Märkte geben wird. Außerdem sollen sie dann zwei Tage statt wie bisher nur einen Tag dauern.

Auf den Märkten geht es aber nicht nur darum, gute Waren zu finden, zu verkaufen oder Kontakte zu knüpfen. Auch Gesundheitsvorsorge wird dort betrieben. Während des Weihnachtsmarkts in Lagos wurden für Frauen kostenlose Untersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs angeboten. Ein wertvolles Angebot, denn eine frühzeitige Untersuchung kann Leben retten. „Die Gesundheitsvorsorge sollte nicht nur im Krankenhaus stattfinden, sondern kann auch Teil von etwas sein, das Spaß macht und ein Gemeinschaftserlebnis ist. Wenn man sich regelmäßig um seine Gesundheit kümmert, braucht man keine Angst zu haben“, sagt Sandra Vermuijten. Für die Osterzeit ist ein weiterer Markt geplant.

Stand: 02/2022

Es geht hier nicht nur darum, zu verkaufen, sondern auch darum, Geschäftskontakte zu knüpfen.
Success

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