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Neubeginn als Viehzüchter in Tunesien

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Neubeginn als Viehzüchter in Tunesien

Auf der Suche nach einem besseren Leben wanderte ich aus Tunesien nach Europa aus. Glücklich war ich dort nicht. Daher kehrte ich nach Tunesien zurück. Durch die Unterstützung des CTA konnte ich mir meinen Traum erfüllen und einen Viehzuchtbetrieb gründen.

Ich heiße Montassar und bin 39 alt. Ich komme aus der ländlichen Gemeinde El Amra in der Nähe der Stadt Sfax in Tunesien. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Da ich keinen Job hatte und meine Familie nicht unterhalten konnte, beschloss ich im Jahr 2021 nach Europa auszuwandern. Das war genau während der Corona-Pandemie.

Freut sich über sein erstes Kalb: Montassar.

Irreguläre Migration bedeutet ein schwieriges Leben im Ausland

Insgesamt verbrachte ich neun Monate in Europa. Ich habe dort für mich keine gute Perspektive und keinen Job gefunden. Zuerst wohnte ich in Italien, dann zog ich nach Frankreich. Die Umstände waren dort extrem schlecht. Ich erlebte dort viele schwierige Situationen und entschied mich, nach Deutschland zu gehen. Da mir meine Familie sehr fehlte, fühlte ich mich auch dort nicht gut. Ich beschloss, nach Tunesien zurückzukehren.

Noch in Deutschland informierte mich ein Berater über die Angebote des Deutsch-Tunesischen Zentrums für Jobs, Migration und Reintegration (CTA) in Tunesien. Das Berater-Team in Deutschland fragte mich auch nach meinen Fähigkeiten und beruflichen Interessen, um mich weiter unterstützen zu können. Da ich aus einer Bauernfamilie stamme, wollte ich mein eigenes Projekt in dem Bereich starten und mich selbstständig machen – ich wollte einen Viehzuchtbetrieb gründen.

Mit einer Melkmaschine unterstützte das CTA den Betrieb von Montassar.

Ein neues Kapitel in der Heimat

Als ich nach Tunesien zurückkam, ging es mir psychisch sehr schlecht – ich war erschöpft. Ich meldete mich beim CTA und kontaktierte die Organisation Médecins du Monde. Sie kümmerten sich um mich und unterstützen mich mit zahlreichen Tipps. Wir blieben die ganze Zeit in Kontakt.

Das CTA unterstützte mich, die nötigen Projektunterlagen vorzubereiten. Nach dem Gespräch im lokalen Amt für Tunesier im Ausland wurde mein Projekt genehmigt. Das bedeutete, dass ich unterstützt werden würde. Sofort begann ich ein Viehzucht-Training und startete mit weiteren Vorbereitungen. Ich baute zum Beispiel eine Scheune für die Kühe. Das CTA gab mir zwei Kühe und eine Milchpumpe.

Familienbetrieb und Selbstständigkeit

Als ich den Betrieb startete, war meine Familie sehr glücklich. Alles fühlte sich sehr richtig an. Ich hatte einen Traumjob und war mit meiner Familie zusammen. Mein Betrieb begann zu wachsen. Eine Kuh bekam Nachwuchs. Ich melkte so viel Milch, dass sie zweimal am Tag vom Hof abgeholt und verkauft werden konnte. Ich habe das Gefühl, dass ich nun wirklich vorankomme. Das Kalb beginnt langsam zu wachsen. Nächstes Jahr werde ich also schon drei große Kühe haben. Mit etwas Geduld erreicht man immer bessere Ergebnisse. Mein Ziel ist es, bald vier oder fünf Kühe zu haben. So kann ich meine wirtschaftliche Situation verbessern und mein Einkommen mittelfristig erhöhen.

Als ich nach Tunesien zurückkehrte, freute sich meine Familie sehr. Das Glück war noch größer, als wir zusammen den Betrieb eröffnet haben. Unser Betrieb ist ein Familienunternehmen, wir arbeiten alle zusammen. Meine Frau und meine Kinder helfen mit, manchmal sogar auch meine Eltern.

Stand: 07/2023

Dieser Text ist in einfacher Sprache geschrieben. So stellen wir sicher, dass er für alle Interessierten gut verständlich ist.

 

Unterstützung bei Montassars Rückkehr

An der erfolgreichen Rückkehr von Montassar waren beteiligt:

Mit etwas Geduld erreicht man immer bessere Ergebnisse.
Montassar

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