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Mein Neustart mit eigener Bio-Gärtnerei

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Mein Neustart mit eigener Bio-Gärtnerei

Mein Name ist Abdellatif. Ich lebe in Tagzirt, einem Dorf in der Nähe von Beni Mellal in Zentralmarokko. Mein Dorf hat alles, was man für eine erfolgreiche Gärtnerei braucht: viel Land und gute klimatische Bedingungen. Bäume und Pflanzen haben mich schon immer fasziniert. Deshalb habe ich mir meinen Traum erfüllt und mich in diesem Bereich selbstständig gemacht. Zuvor habe ich 10 Jahre im Ausland gelebt und 8 Jahre in Marokko in Gelegenheitsjobs gearbeitet. 

Unterstützung beim Aufbau meines Betriebs bekam ich vom Deutsch-Marokkanischen Informationszentrum für die Migration und berufliche Eingliederung (EIMA). Der Kontakt kam über die marokkanische Arbeitsagentur ANAPEC zustande. Mit Unterstützung des EIMA-Teams wurde aus meiner Idee ein konkretes Projekt. Ich besaß bereits ein Stück Land, aber ich brauchte Beratung bei der Unternehmensgründung und beim Erstellen des Business-Plans. 

Der Existenzgründer bei einem Besuch im EIMA

Das Zentrum ermöglichte mir die Teilnahme an Trainings im Rahmen des Projekts „Green Jobs“ für Jugendliche in ländlichen Gebieten. In den Trainings erhielt ich das nötige Wissen, um meinen Betrieb zu gründen und ihn nachhaltig zu führen. Zudem vermittelte das EIMA mir eine finanzielle Förderung durch die Organisation CEFA.

Pläne für ein Gästehaus

Ich habe mich bei meiner Gärtnerei für einen rein biologischen Anbau entschieden. Hier in Marokko ist Bio-Anbau noch relativ neu und wird nicht so stark gefördert wie in anderen Ländern. Mein Unternehmen wäre profitabler, wenn ich Pestizide und Chemikalien einsetzen würde. Doch ich sehe es als meine Verpflichtung gegenüber der nächsten Generation, meinen Teil zu einer nachhaltigen Welt beizutragen.

Dass ich heute in meiner eigenen Bio-Gärtnerei stehe, hätte ich mir früher kaum vorstellen können. Wie viele aus meiner Region bin ich als junger Mann nach Europa ausgewandert, denn ich suchte bessere Möglichkeiten. Doch das liegt hinter mir. Ich schaue nach vorn und habe bereits weitere Pläne: Ich möchte ein Gästehaus bauen und gesundes Essen anbieten. Die Menschen sollen sich bei mir wohlfühlen und gerne in die Gärtnerei kommen, vielleicht sogar ein bisschen Urlaub hier verbringen. Außerdem möchte ich pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche machen.

Aufgefangen in der Corona-Pandemie

Die Corona-Krise hat auch mich und mein Unternehmen schwer getroffen. Mein Team ist aufgrund der wirtschaftlichen Situation leider etwas kleiner geworden. Die Auswirkungen der Pandemie sind überall zu spüren. Das EIMA hat mich deshalb an die Nationale Initiative für menschliche Entwicklung (INDH) vermittelt, die mich in dieser Zeit unterstützt.

Abdellatif in seiner Gärnerei

Ich verbringe weiterhin sehr viel Zeit in meiner Gärtnerei. Sie erinnert mich an meine Kindheit – mein Vater brachte mir früh die Grundlagen der Landwirtschaft und Gärtnerei bei. Seitdem habe ich eine besondere Beziehung zu Pflanzen. Ich spreche viel mit ihnen. Meine Gärtnerei ist meine kleine grüne Welt. Ich wünsche mir, dass ich sie noch weiter wachsen sehen kann.

Stand: 05/2021 

Die hier beschriebenen Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung werden angeboten im Rahmen von „Perspektive Heimat“. 

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Ich besaß bereits ein Stück Land, aber ich brauchte Beratung bei der Unternehmensgründung und beim Erstellen des Business-Plans.
Abdellatif

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