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Job-Trainings für Jugendliche und Rückkehrende im ländlichen Ghana

Zupacken beim Sprinter-Projekt in Ghana: Backkurse gehören zu dem Training.

Job-Trainings für Jugendliche und Rückkehrende im ländlichen Ghana

Das Ghanaisch-Europäische Zentrum für Jobs, Migration und Entwicklung bietet intensive Schulungen in ländlichen Regionen an. Mit dem „Sprinter-Projekt“ werden junge Leute und Rückkehrende beim Neustart auf dem ghanaischen Arbeitsmarkt unterstützt.

Der Mangel an langfristigen Jobs ist in Ghana ein Grund für Binnen-Migration und irreguläre Migration. Viele Jugendliche gehen aus ländlichen Gebieten in die Städte, wo sie sich mehr Job-Möglichkeiten erhoffen. Wenn sie dort keine Arbeitsplätze finden, entscheiden sich einige, nach Europa aufzubrechen.

Das Ghanaisch-Europäische Zentrum für Jobs, Migration und Entwicklung (GEC) hat Intensiv-Trainings für technische und berufliche Bildung (TVET) in der Zentralregion, der Region Groß-Accra und der Region Volta organisiert. Die Schulungen sind auch als „Sprinter-Projekt“ bekannt. Ziel ist es, jungen Ghanaern und Ghanaerinnen schnell eine Perspektive für Beschäftigung zu bieten.

Trainings im Back-Handwerk und in der Kosmetik-Branche

Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden in drei Bereichen geschult: Backen, Eis- und Joghurtherstellung und Make-up-Kunst. Die Teilnehmenden des Bäckereikurses lernten, wie man Teig für 14 verschiedene Brotsorten und Gebäck herstellt. Eine andere Gruppe beschäftigte sich damit, wie man Eis, Joghurt und Fruchtsäfte zubereitet. Die letzte Gruppe lernte, wie man Nägel verlängert, Pediküre und Maniküre durchführt und wie man Menschen für verschiedene Anlässe professionell schminkt.

Start-Ausrüstung nach dem Abschluss des Trainings

Wer das Training erfolgreich abschloss, bekam eine Start-Ausrüstung. Sie enthielt wichtige Werkzeuge und Gegenstände für den Start des eigenen Geschäfts in den Bereichen Backen, Eisherstellung und Kosmetik. Darüber hinaus können sich die Teilnehmenden auch nach dem Training an ihre Ausbilderinnen und Ausbilder wenden, etwa für weiteres Business Coaching

Isabella will mit ihren Backwaren ein regelmäßiges Einkommen für sich und ihre Familie erzielen.

Radiowerbung macht auf das Training aufmerksam

Eine der Teilnehmerinnen des Sprinter-Projekts ist Isabella. Sie kehrte 2021 aus Irak zurück, wo sie als Hausangestellte gearbeitet hatte. Isabella ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern. „Nach meiner Rückkehr war es schwierig, genug Geld zum Leben zu haben. Das wenige Geld, das ich aus Irak mitbrachte, war schnell aufgebraucht. Zurück in Ghana hatte ich nur Gelegenheitsjobs“, berichtet die 35-Jährige. Durch eine Radiowerbung erfuhr sie vom GEC und der Arbeit des Zentrums. „Das Angebot des GEC kam genau richtig.“

Anfang 2023 hat Isabella beim fünftägigen Intensiv-Training in Accra mitgemacht. Sie will jetzt das Gelernte als Konditorin umsetzen und ihr eigenes Gebäck für den ghanaischen Markt herstellen. Mit einem eigenen Unternehmen hofft sie, ein regelmäßiges Einkommen für sich und ihre Kinder zu erzielen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass das Training mein Leben zum Besseren verändern wird und ich in meinem Traumberuf arbeiten kann.“

Ebenezer im Gespräch mit anderen Trainingsteilnehmenden. Er hat seine Freude am Handwerk entdeckt.

Ein Freund berichtete vom Programm des GEC

Ebenezer ist besonders vom praktischen Teil des Training begeistert. Der 27-Jährige hat die weiterführende Schule abgeschlossen, doch noch keinen festen Job gefunden. „Für mich gibt es nichts Besseres, als etwas mit den eigenen Händen zu machen und damit auch noch mein Geld zu verdienen.“ Ebenezers Ziel: ein Geschäft für Backwaren und Eiscreme zu eröffnen.

Ein Freund erzählte ihm von der Arbeit des Teams beim GEC. „Das Sprinter-Training kann ich aus vollem Herzen weiterempfehlen: Die Trainer und Trainerinnen, aber auch das Beratungsteam des Zentrums – alle sind sehr professionell“, betont Ebenezer und sagt weiter: „Ich weiß aus eigener Erfahrung: Es ist nicht leicht, arbeitslos zu sein und um das eigene Überleben kämpfen zu müssen. Daher kann ich Menschen in einer ähnlichen Situation nur ermuntern: Meldet euch zum Sprinter-Projekt an!“

Nach dem Training 3 Monate Begleitung

Ernestina Adu ist Teil des Beratungsteams des Zentrums und koordiniert das Sprinter-Projekt. Sie erklärt, dass die Teilnehmenden zusätzlich zu der Start-Ausrüstung nach dem Training noch 3 Monate von Experten und Expertinnen begleitet werden. Eine feste Ansprechperson sei sehr wichtig. „Für die Teilnehmenden ist es entscheidend, dass sie finanziell unabhängig werden“, betont Ernestina Adu weiter. Das Training eröffnet ihnen neue Chancen, viele fassen wieder Mut. Gerade deshalb richtet sich das Intensiv-Training vor allem an vulnerable Gruppen wie alleinerziehende Mütter und Jugendliche.

Das GEC hat durch das Sprinter-Projekt bereits rund 100 Ghanaer und Ghanaerinnen trainiert. Weil das Angebot so beliebt ist, plant das Team 2023 eine weitere Trainingsrunde.

Stand: 03/2023

Das Sprinter-Projekt kann ich aus vollem Herzen weiterempfehlen. Alle sind dabei sehr professionell. Meldet euch an!
Ebenezer

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