Adrien Michel Diedhiou ist Berater beim Deutsch-Senegalesischen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (CSAEM). Im Interview erzählt er, wie sich die Arbeit des CSAEM durch die Corona-Pandemie verändert hat.

Herr Diedhiou, auch das CSAEM hat überwiegend auf Online-Beratung umgestellt. Wie verändert das Ihre Arbeit?
Tatsächlich führen wir inzwischen viele Beratungen und Schulungen online durch. Persönliche Gespräche sind nur nach Terminvereinbarung möglich. Dass wir digitale Wege nun stärker nutzen, hat einen positiven Effekt. So können wir unseren Service aufrecht erhalten. Das Erfolgsrezept für einen gelungenen beruflichen Neustart liegt weiterhin in Aus- und Weiterbildung: Wir machen Angebote, die den Menschen eine Perspektive eröffnen. Dabei berücksichtigen wir ihre individuellen Interessen und Möglichkeiten.

Wie viele Menschen beraten Sie derzeit?
Durch die digitalen Möglichkeiten können wir sogar noch mehr Menschen beraten als vor der Corona-Pandemie. Die fünf Beraterinnen und Berater des CSAEM haben derzeit etwa vier bis fünf persönliche Gespräche pro Tag. Dazu kommen sechs bis sieben Beratungen über digitale Plattformen oder das Telefon.

Ist digitale Kommunikation geeignet, um Vertrauen aufzubauen?
Natürlich sind persönliche Gespräche und Online-Beratungen nicht vergleichbar. Wenn wir uns mit Rückkehrerinnen und Rückkehrern von Angesicht zu Angesicht unterhalten, können wir ihre Bedürfnisse nach Unterstützung noch besser erkennen. Trotzdem ist es auch bei der virtuellen Beratung möglich, ein gutes Verhältnis aufzubauen. Manchen fällt das Gespräch sogar leichter, wenn sie am Bildschirm sitzen. Online-Gespräche können auch weniger Stress bedeuten.

Wie schaffen Sie es, Kontakt zu Ihren Partnerorganisationen zu halten?
Im Januar 2021 haben wir drei digitale Treffen mit unseren Partnerorganisationen organisiert, um im Austausch zu bleiben und unsere Aktivitäten abzustimmen. Es wäre aus meiner Sicht sogar gut, diese regelmäßigen Online-Gespräche auch nach der Pandemie beizubehalten.