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Senegal: Große Resonanz bei der Jobmesse in Dakar

Bei der Jobmesse im Nationaltheater von Dakar drängten sich die Besucher*innen.

Senegal: Große Resonanz bei der Jobmesse in Dakar

Die Messe für Jugend, Jobs und Mobilität in Senegals Hauptstadt Dakar war ein großer Erfolg. Tausende junge Menschen nutzten die Veranstaltung, um Kontakt zu Unternehmen zu knüpfen und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Drei Tage hat die Jobmesse in Dakars Nationaltheater gedauert. Das Programm war breit gefächert: Neben Podiumsdiskussionen gab es Schulungen und Coachings sowie Konferenzen zu den Themen Arbeitssuche, Unternehmertum und Mobilität. Die Teilnehmer*innen hatten auch die Möglichkeit, mit Unternehmen und Fördereinrichtungen über ihre beruflichen Projekte zu sprechen.

Gegen Jugendarbeitslosigkeit

In Senegal sind etwa 23 Prozent der Erwerbsbevölkerung arbeitslos, Jugendliche sind am stärksten betroffen. „Um diese entscheidende Herausforderung anzunehmen, haben die senegalesische Agentur für Jugendbeschäftigung und das von der GIZ durchgeführte Programm ,Migration für Entwicklung’ diese Messe für Jugend, Beschäftigung und Mobilität organisiert“, betonte Jugendminister Pape Malick Ndour bei der Eröffnungsfeier. Das Ministerium hatte die Schirmherrschaft übernommen. Premierminister Amadou Ba lobte ausdrücklich die „äußerst wichtige Zusammenarbeit“, um Senegal bei seiner Strategie zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zu unterstützen.

Bassirou hat an den Ständen der Jobmesse viele Informationsbroschüren und Kontakte gesammelt.

Arbeitsstellen in Senegal finden

Der 27-jährige Bassirou hat viele Stände besucht. Die Stapel von Broschüren und Visitenkarten, die er von den Ausstellern gesammelt hat, belegen seine große Begeisterung für die Veranstaltung. Er arbeitet als Praktikant in der Buchhaltung einer Privatschule und möchte das Beste aus seiner Berufsausbildung in Finanz- und Steuerverwaltung machen. „Diese Messe ist der beste Ort, um eine Arbeitsstelle zu finden, weil ich die Möglichkeit habe, Firmeninhaber*innen zu treffen“, sagt Bassirou.

Der junge senegalesische Arbeitssuchende nahm auch an einer Diskussionsrunde zum Thema Unternehmertum teil. Und die Diskussionen brachten ihn auf neue Ideen. „Ich denke auch darüber nach, eine eigene Firma im Bereich der Landwirtschaft zu gründen. Die Gespräche und Informationen haben mir die Augen für das Potenzial geöffnet, das in der Landwirtschaft liegt“, erklärt er.

Auch ein anderer junger Senegalese, Ibrahima, verspricht sich viel von der Jobmesse. Er hat nach seinem Universitätsabschluss in moderner Literatur noch einen Abschluss als Logistiker gemacht. Als er von der Jobmesse erfuhr, knüpfte der 26-Jährige gleich Kontakt zum CSAEM, dem Deutsch-Senegalesischen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration. „Das Zentrum hat mir ein Vorstellungsgespräch bei einem Transport- und Logistikunternehmen vermittelt. Ich hoffe, der Austausch erhöht meine Chance auf einen Job.“

Personalexpertin Ndeye Anta hat bei der Jobmesse intensiv beraten.

An der Messe beteiligten sich auch Firmen und Organisationen, die Hilfs-, Coaching- und Schulungsdienste anbieten. „Wir sind hier, um junge Menschen und Frauen zu unterstützen, indem wir sie mit Expert*innen für persönliche Entwicklung, Personalwesen und Psychologie zusammenbringen. Diese Dienstleistungen sollen ihnen helfen, ihre Persönlichkeit, ihr Potenzial und ihr Talent zu entwickeln“, betonte inmitten einer Besucherschar Ndeye Anta, die zusammen mit ihren Kolleg*innen den gemeinnützigen Verein Maam Jigeen vorstellte.

Arbeitssuchende und Firmen zusammenbringen

Auf dem Gelände des Nationaltheaters hatten die Messeorganisatoren zudem einen Bereich für Start-ups und Finanzierung eingerichtet, um jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, ihre Projektideen sorgfältig auszuarbeiten und ihre Chancen auf eine Finanzierung zu erhöhen. Es gab auch einen Bereich für Einstellungen. Hier konnten Arbeitssuchende praktische Erfahrungen für Bewerbungen sammeln und Personalverantwortliche von Unternehmen treffen.

Laut Amadou Tidiane Diallo, Berater beim CSAEM, ist die Messe so wichtig, dass sie jedes Jahr veranstaltet werden sollte. „Wir haben einen Raum geschaffen, in dem Arbeitssuchende mit Personalverantwortlichen, insbesondere aus der Privatwirtschaft, zusammenkommen können. Viele der Unternehmen, die wir als Aussteller eingeladen haben, sind potenzielle Jobanbieter, die versprechen, Jugendliche einzustellen“, betont Diallo.

Die Jobmesse in Dakar bot viele interessante Information rund um berufliche Perspektiven.

Informationen auch über reguläre Migration

Die Messe im Theater bot auch Raum für Meisterklassen, um Zugang zu Expertenwissen zu erhalten, sowie einen Bereich für internationale Migration und Mobilität. Dort erhielten Jugendliche offizielle Informationen über sichere und reguläre Migration.

Der Student Cheikh hat an einer Meisterklasse zur legalen Migration nach Kanada teilgenommen. Daraus hat er viel mitgenommen: „Ich habe mir gemerkt, dass es zwei Arten der Einwanderung gibt: Stipendien für Studierende und Arbeitsvisa. Wir haben gelernt, die offiziellen Seiten der kanadischen Regierung zu identifizieren und viele Informationen zum Thema legale Einwanderung erhalten. So können wir auch vermeiden, auf betrügerische Angebote reinzufallen. Ich fand es sehr interessant.“

Stand: 06/2023

Die Jobmesse ist der beste Ort, um eine Arbeitsstelle zu finden.
Bassirou

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