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Digitaler Sprung auf den Arbeitsmarkt

Digitaler Sprung auf den Arbeitsmarkt

Die Nachfrage bei der ersten digitalen Job-Messe in Tunesien war so groß, dass diese Premiere um einen Tag auf insgesamt 3 Tage verlängert wurde. Frauen und Männer aus allen Landesbezirken von Bizerte im Norden bis Tataouine im Süden nahmen daran teil. Mehr als 33.000 Menschen hatten sich vorab registriert. Davon waren 40 Prozent Frauen. Insgesamt gingen vor der Messe 100.000 Bewerbungen für Stellen ein. Registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich für mehrere Stellen bewerben. Rund 10 Prozent der Bewerbungen schafften es in die engere Wahl bei den Unternehmen. Die Verfasserinnen und Verfasser dieser Bewerbungen qualifizierten sich so automatisch für die Teilnahme an der Job-Messe. Ausgerichtet wurde die digitale Job-Messe in Tunesien von der Nationalen Agentur für Beschäftigung und Selbstständige Arbeit (ANETI). Unterstützt wurde sie dabei unter anderem vom Deutsch-Tunesischen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (CTA).

Zum ersten Mal landesweite Job-Vermittlung

Bisher seien analoge Job-Messen entweder nur für bestimmte Branchen oder regional organisiert worden, sagt ANETI-Generaldirektorin Ferihane Korbi Boussofara. „Durch das digitale Format konnten wir die Veranstaltung jedoch auf das gesamte Land ausweiten und damit sowohl Arbeitssuchenden wie auch Unternehmen mehr Möglichkeiten eröffnen. Jobsuchende aus dem äußersten Süden des Landes hatten die Möglichkeit, mit Firmen in der Hauptstadt in Kontakt zu treten.“

Gut vorbereitet für Bewerbungen

Vor der Messe wurde allen Interessierten auf der ANETI-Webseite per Video Schritt für Schritt alles Wichtige für die Teilnahme erklärt: Wie kann man sich bewerben? Wie schreibt man sich als Teilnehmerin oder Teilnehmer ein und erstellt ein Profil? Wie findet man die Stellenangebote und versendet eine Bewerbung? Zu den speziellen Angeboten gehörte zudem die Unterstützung bei der Erstellung eines Video-Lebenslaufs. Wer wollte, hatte auch die Möglichkeit, an einem der vorbereitenden Webinare teilzunehmen. In diesen konnten sich Jobsuchende etwa für ein virtuelles Bewerbungsgespräch fit machen lassen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dann die Möglichkeit, unter 3700 Stellenangeboten nach ihrem Traumjob zu suchen. Rund 650 Unternehmen  boten freie Stellen an, vor allem aus den Bereichen Handel, Kraftfahrzeuggewerbe sowie Hotel und Gastronomie. Auch Arbeitsplätze für wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, im Gesundheits-, Sozial- und Finanzwesen und der Versicherungsbranche wurden angeboten.

800 Stellen wurden direkt auf der Messe besetzt

An den Messetagen selbst fanden mehr als 6000 Vorstellungsgespräche in digitalen Räumen statt. 800 Stellen wurden sofort besetzt. „Die Rückmeldungen der Unternehmen sind sehr positiv“, resümiert ANETI-Chefin Boussofara. „Sie mussten keinen Stand aufbauen und haben auch Kosten und Zeit für die Dienstreisen zu den Messen eingespart. Dafür konnten sie mit viel mehr Bewerberinnen und Bewerbern in Kontakt treten und deren Profile bereits im Vorfeld der Gespräche kennenlernen.“

Die Bewerbungsgespräche standen im Zentrum der Job-Messe. Zudem bot die Messe Gelegenheit zur Teilnahme an Workshops, Podiumsgesprächen, Panels und anderen virtuellen Begegnungen, bei denen es etwa um die Gründung von Start-ups und die Veränderungen des Arbeitsmarkts im digitalen Zeitalter ging.

Für Boussofara ist die Entscheidung für dieses neue Format Teil der modernen Strategie, um ihre Institution als Vermittlerin auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. „Die Job-Messen sind fester Bestandteil unserer Aktivitäten bei der Umsetzung des Regierungsprogramms zur Beschäftigungsförderung“, erklärt sie. Die Pandemie habe den Zugang zu digitalen Formaten eröffnet und leichter gemacht. „ANETI wird auf diesem Weg weitergehen“, kündigt Ferihane Korbi Boussofara an. „Mit den besten Erfahrungen aus analog und digital werden wir unseren künftigen Job-Messen eine hybride Form geben!“

 

Stand: 04/2022

Ausrichter der Job-Messe

Nationale Agentur für Beschäftigung und Selbstständige Arbeit (Agence Nationale pour l'Emploi et le Travail Indépendant – ANETI)

Deutsch-Tunesisches Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (Centre Tuniso-allemand d’Information pour l’Emploi, la Migration et la Réintégration – CTA)

Programm Beschäftigungsförderung im ländlichen Raum (Projet Promotion de l’emploi dans les régions rurales Tunisie – PERR): Organisation der begleitenden Panels

Fabskill: tunesisches Start-up, für die Umsetzung verantwortlich

Durch das digitale Format konnten wir die Veranstaltung auf das gesamte Land ausweiten und damit sowohl Arbeitssuchenden wie auch Unternehmen mehr Möglichkeiten eröffnen.
Ferihane Korbi Boussofara

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